Marion Malle beschäftigt sich seit dem Jahr 2012 mit Ayurveda. Nach ihrem Diplomstudium im Studienbereich Sprachen (Italienisch & Spanisch), war sie 10 Jahre auf internaltionaler Ebene im Projektmanagement tägig, bevor sie mit ihrer Ausbildung zur Ayurveda Wohlfühlpraktikerin begann. Seit Oktober 2022 leitet sie die Repräsentanz der Europäischen Akademie für Ayurveda in Österreich und unterrichtet Ayurveda-Massage. Seit 2016 ist sie als selbstständige Ayurveda Praktikerin tätig und betreibt seit 2020 eine eigene Praxis mit Schwerpunkt Ayurveda Frauengesundheit im Zentrum von Wien. Sie ist immer wieder begeistert, wie lebendig, zeitgemäß und alltagstauglich Ayurveda ist und wie sehr Ayurveda jeden Einzelnen in seiner Individualität bestärkt.
Marion, was fasziniert dich am Ayurveda? Wie hast du damals Feuer gefangen?
Ich hatte 2010 ein Burnout und damals war mir der Zusammenhang zwischen Körper und Geist noch fremd. Als ich das Burnout mental aufgearbeitet hatte, kam der körperliche Zusammenbruch. Ich hatte immer schon einen starken Bezug zu naturheilkundlichen Systemen, bin mit Homöopathie und Kräutern aufgewachsen, habe mich immer wieder mit der östlichen Medizin beschäftigt und so führte mich mein innerer Kompass diesmal zu einer Ayurveda Ernährungsberatung. Das war für mich der absolute Game Changer und ich begann sofort mich darauf einzulassen, ging regelmäßig zur Ayurveda Massage, konsultierte einen Ayurveda Arzt, der mich mit Phytotherapie unterstützte, nahm meine Yoga Praxis wieder auf und änderte einige Dinge in meinem Leben.
Drei Monate später ging es mir wieder gut – eigentlich ging es mir besser, als je zuvor. Ich hatte wieder Energie, Lebensfreude, Kraft, war mental und körperlich stark. Das hat mich sehr fasziniert und beeindruckt. Während meines Genesungsprozesses hatte ich schon begonnen, mich intensiver mit Ayurveda zu beschäftigen und die Entscheidung, einen neuen Lebensweg mit Auyrveda einzuschlagen, war ziemlich rasch getroffen. So begann ich noch im selben Jahr mit der Ausbildung zur Ayurveda Wohlfühlpraktikerin in Österreich. Manchmal braucht es Krisen, um sich bewusst zu werden, dass man etwas ändern muss. Im Nachhinein bin ich dankbar für mein Burnout, denn ohne das wäre ich jetzt nicht hier. Mit einem Beruf, den ich liebe, der mir Spaß und Freude bereitet und mich glücklich macht.
Welche Perspektiven haben Ayurveda-Absolvierende in Österreich derzeit? Siehst du hier noch Potential?
Die Perspektiven sind in Österreich reglementiert. Das dient aber auch der Qualitätssicherheit. Unsere Ayurveda-Wohlfühl-PraktikerInnen haben ein fundiertes Wissen und eine hohe Kompetenz. Es sind ja doch 765 Stunden Ausbildung in einem Mindestausbildungszeitraum von drei Jahren. Das ermöglicht nicht nur einen Arbeitsplatz in einem Hotel, Ayurveda Resort oder als Kurbegleitung, es ermöglicht in Österreich das Führen einer eigenen Praxis. Inzwischen beobachte ich, dass Ayurveda selbst nicht mehr erklärt werden muss. Die Situationen, in denen man Ayurveda mit Aloe Vera verwechselt hat, sind glücklicherweise Vergangenheit. Und auch die ayurvedische Küche ist kein rein „indisches“ Thema mehr. Das Bewusstsein der Menschen hat sich verändert und das birgt natürlich auch für uns Praktiker*innen ein gutes Potential.
An wen richten sich denn unsere Ausbildungen und Seminare? Was sollten unsere Studierende mitbringen?
Mitzubringen sind Interesse und Freude an etwas Neuem. Ayurveda öffnet dir Augen und Herz. Es ist wie ein Zurück zum Ursprung, Zurück zur Natur. Das Wissen vom Leben, das Wissen der Zusammenhänge von Nahrung und Wirkweisen auf Körper und Psyche. Das Wissen von Berührung und Anwendungen auf den Körper. Jeder Mensch, der sich für die eigene Gesundheit interessiert, kann bei uns Seminare finden, die ihn im Leben unterstützen und das Leben ein Stück schöner machen.
Ayurveda bietet alles, was wir im Regelfall attraktiv finden: jahrtausendalte Weisheit, einfach in der Anwendung, sinnlich und sinnreich und große Geschmacksvielfalt für Genießer. Auf allen Ebenen ein Gewinn, es profitieren Körper, Geist und Seele.
