Hegelmaier T, Lebbing M, Duscha A, Tomaske L, Tönges L, Holm JB, Bjørn Nielsen H, Gatermann SG, Przuntek H, Haghikia A. Interventional Influence of the Intestinal Microbiome Through Dietary Intervention and Bowel Cleansing Might Improve Motor Symptoms in Parkinson's Disease. Cells. 2020 Feb 6;9(2):376.PMID: 32041265; PMCID: PMC7072275.
Die Wirkung des Darmmikrobioms gewinnt im Gesundheitsbereich und bei verschiedenen chronischen Krankheiten, darunter neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson, zunehmend an Bedeutung. In der Pathogenese der Parkinson-Krankheit wurde die Rolle des Darms bereits früher festgestellt. In Verbindung mit einem besseren Verständnis des Darmmikrobioms wird ein Zusammenhang mit der Fehlfaltung und Ausbreitung von Alpha-Synuklein über entzündliche Prozesse im Darm diskutiert. In einer Fall-Kontroll-Studie untersuchten wir das Darmmikrobiom von 54 Parkinson-Patienten und 32 gesunden Kontrollen (HC). Zusätzlich prüften wir in dieser Proof-of-Concept-Studie, ob eine alleinige diätetische Intervention oder eine zusätzliche physikalische Darmreinigung zu Veränderungen des Darmmikrobioms bei Morbus Parkinson führen kann.
16 Parkinson-Patienten unterzogen sich 14 Tage lang einer gut kontrollierten, ausgewogenen, ovo-lakto-vegetarischen Ernährungsintervention mit kurzen Fettsäuren. 10 dieser Patienten erhielten eine zusätzliche Behandlung mit täglichem Stuhleinlauf über 8 Tage. Stuhlproben wurden vor und nach 14 Tagen der Intervention entnommen. Im Vergleich zur HC konnten wir zuvor berichtete PD-assoziierte Mikrobiomveränderungen bestätigen. Die UDPRS III (Krankheitsscore bei Parkinsonpatienten) verbesserte sich signifikant, und die Levodopa-äquivalente Tagesdosis nahm nach vegetarischer Ernährung und Fäkaleinlauf in einem einjährigen Follow-up ab. Zusätzlich beobachteten wir eine signifikante Assoziation zwischen der Darmmikrobiom-Diversität und der UPDRS III und der Häufigkeit von Ruminokokken. Zusätzlich war die Häufigkeit von Clostridiaceae nach einem Einlauf signifikant reduziert. Eine diätetische Intervention und Darmreinigung könnten eine zusätzliche nicht-pharmakologische therapeutische Option für Parkinson-Patienten darstellen.
