„Das Praktikum in Indien zeigt den Verlauf vieler, zum Teil auch schwerer Fälle, wie wir sie hier in Deutschland nicht erleben würden. Zudem festigst du dein Wissen in der Ayurveda-Medizin durch Privatunterricht in einer Kleingruppe bei Fachärzten der Ayurveda-Klinik.
Ein typischer Tag in Nadiad
Das Praktikum beginnt jeden Morgen mit einem Visitendurchgang durch das Krankenhaus, es werden zahlreiche Zungen und Pulse diagnostiziert, abgeglichen und diskutiert. Danach werden die Patienten und ihr Verlauf vorgestellt, im Anschluss das weitere Therapievorgehen. Zum Teil werden Vorher-/Nachher-Videos gezeigt, um zu Beginn der Hospitanz die Historie des Patienten kennenzulernen.
Im weiteren Tagesverlauf gibt es Besuche in den unterschiedlichen Fachbereichen. Hier wird die Theorie des Ayurvedas in dem spezifischen Fachbereich nochmals genau erläutert, bevor dann verschiedenste Fälle der Ambulanz und der stationären Aufnahme durchgesprochen und gemeinsam angesehen werden.
Ambulante und stationäre Fälle
An zwei Tagen in der Woche bist du mit deiner Gruppe bei der Ambulanz des Krankenhauses dabei. Du kannst zuschauen wie der Ayurveda-Arzt einen jeden Patienten innerhalb von 5 bis 10 Minuten kurz anamnesiert und berät. Danach erhält der Patient eine Liste mit Präparaten an Nahrungsergänzungen und Medikamenten, welche er sich in der klinikeigenen Apotheke abholen kann. Nach jeder ambulanten Kurzberatung bleiben ein paar Minuten Zeit, um Fragen an den Arzt zu stellen und mit ihm den Fall durchzusprechen.
Binnen weniger Wochen hast du so während deines Praktikums die Möglichkeit, sehr viele Eindrücke aus der Ayurveda-Medizin zu sammeln. Außerdem besuchst du das Labor sowie die Apotheke, wo du dabei bist, wenn ayurvedische Präparate hergestellt werden. Sowohl seltene Behandlungen, Operationen und Anwendungen als auch den klassischen Panchakarma kannst du in dieser kurzen Zeit erleben.
Eigene Erfahrung mit Patienten sammeln
Das PD Hospital hat immer auch einige europäische (deutsch- oder englischsprachige) Patienten im Haus. Hier haben wir als Hospitantengruppe die Möglichkeit, selbst Konsultationen, Visiten und Beratungen durchzuführen.
Je nach eigenem Wissenstand und Grundausbildung dürfen wir so bereits eigene Erfahrung sammeln und diese in der Gruppe sowie mit dem betreuenden Arzt besprechen.
Das Praktikum in Indien ist ein Meilenstein in der Ausbildung, denn hier kannst du sowohl den ganzheitlichen Ayurveda und eine mehrwöchige Kur als auch den ambulanten Ayurveda hautnah erleben. Von Ausleitungsverfahren über die Blutegeltherapie bis hin zur Nadelsticktherapie an der Kopfhaut oder Yoni Sveda zur Fruchtbarkeitssteigerung: Die Vielzahl der ayurvedischen Behandlungsmöglichkeiten werden live gezeigt, damit du Patienten und ihre Erfolge oder auch Misserfolge kennenlernst.“
Theresa Rosenberg, Heilpraktikerin, Master of Science (MSc) in Ayurveda-Medizin